2. Boulecup 2011 – unerwartet großes Starterfeld

2. Boulecup 2011 – unerwartet großes Starterfeld

Seit anderthalb Jahren gibt es die beiden Boulebahnen am Sportplatz. Aber für den Boulecup 2011, das 2. Bouleturnier der Turngemeinde Oberjosbach, wurden sie gar nicht genutzt.

Mit 24 Teilnehmern aus Oberjosbach und Umgebung wie Oberauroff und Lorsbach war das Starterfeld schlicht zu groß, um das Turnier auf zwei Bahnen auszutragen. Stattdessen boulten die zu Beginn ausgelosten Zufallspaare so wie früher auf dem Bolzplatz. Den hatten Turnierorganisator Alois Ernst, Joseph Hampl und Ottmar Bouserath mit Kordelschnur zu 3,20 Meter breiten und zwölf Meter langen Boulebahnen abgesteckt. „Hier sind zwar viele Steinchen drauf, aber es wäre unfair, wenn einige auf den Boulebahnen mit dem feinen Kies spielen würden“, erklärte Hampl.

Der 72-jährige Oberjosbacher war der älteste Turnierteilnehmer. „Ich bin nicht so erpicht darauf zu gewinnen.“ Wichtiger sei ihm „der Spaß daran mitzumachen“, sagte der Rentner, der wie die meisten Oberjosbacher seit gut einem Jahr boult: „Es ist eine schöne Abwechslung, körperlich nicht anstrengend und hält jung.“ Das bestätigte Waltraud Ernst, die ebenfalls jeden Mittwoch und Freitag ab 18 Uhr und jeden Sonntag ab 10 Uhr auf den Bahnen ist, seit die TG sie mit Mitteln aus der Dorferneuerung angelegt hat. „Der Reiz ist, dass man diese Sportart mit Humor nimmt, obwohl der sportliche Ehrgeiz auch vorhanden ist“, schwärmte die 55-Jährige von der Kollegialität beim Boule: „Man spricht sich per du an, jeder wird hier geschätzt, und man bedankt sich immer für das schöne Spiel, auch wenn man verloren hat.“ Beim Turnier hatte die Hobbyspielerin Glück: Das Los teilte ihr die 65-jährige Oberauroffer Liga-Spielerin Dagmar Erben zu. „Im Boulesport gibt es keine Altersbegrenzung, man kann es praktisch noch im Rollator spielen“, sagte sie, hob den Arm und knallte gezielt die Kugel ihrer Gegner weit weg vom Schweinchen.

„Wir brauchen die Fanny!“, tönte es auf der Bahn daneben. Der Wiesbadener Heiko Eng rannte ins Sportlerheim, holte die kleine Figur und hielt sie Frank Schäfer hin. Der ärgerte sich nicht länger darüber, dass er null Punkte geworfen hatte, sondern lachte, küsste ergeben den Nacktpopo der Figur und rief: „Das Spiel geht weiter.“ Die „tolle Gemeinschaft hier“ und der „Spaß an dem Sport für Jung und Alt“, lockt auch die mit 29 Jahren jüngste Teilnehmerin seit Monaten immer wieder auf die Boulebahnen. Sie nutze nicht nur die TG dreimal pro Woche zum Training „mit mindestens 8 und bis zu 18 Teilnehmern“, sagte Alois Ernst. Auch außerhalb der TG-Treffen kämen oft die ganze Woche über private Kugelsportfans auf die Bahnen und vom Bildungszentrum Oberjosbach fast wöchentlich sogar bis zu 32 Spielerinnen und Spieler. Im Sommer organisierte außerdem die Gesamtschule ein Projekt auf den Bahnen. Gut gefiel allen beim Turnier, dass es zur Urkunde diesmal auch für jeden gestiftete und ausgeloste Sachpreise gab.